Einleitung

Von der Geburtsstunde der Menschheit an wandeln wir unter euch.
Unerkannt von sterblichen Augen leben wir in eurer Mitte.
Unsere Heimat, unsere Herkunft kennen wir nicht, sie liegt verborgen im Schatten der Erinnerung; aber unser Ziel kennen wir alle: Seit Jahrtausenden warten wir auf den Tag der großen Zusammenkunft, wenn nur noch wenige von uns übrig sind und ihrer Bestimmung folgen - sich zum letzten Kampf um den Preis zu stellen.
Solange sind wir bei euch, Tag für Tag, Jahr für Jahr, Generation für Generation. Und wir sehen euch leben und wir leben mit euch, wir sehen euch leiden und lieben und wir fühlen mit euch.
Doch sehen wir euch sterben, bleiben wir allein zurück.
Denn wir sind
Unsterblich

 

Einleitung


Legenden und Wahrheiten

 
Der Weltenbaum
Im Herz der Welten wächst ein Baum.
Seine Wurzel ragen tief hinab in die Mutter Erde, bis in dunkelsten Höhlen, wo die Seelen der verstorbenen und noch ungeborenen wohnen. Drei Quellen entspringen dort dem Boden, aus denen der Baum seine Kraft bezieht und drei Geister weben dort das Schicksal der Welt. Doch auch eine Schlange, ein uralter Drache, lebt an den Wurzeln des Baumes und nagt an ihnen, bis der Baum eines Tages daran sterben muss.
Aber noch ist sein Stamm stark und kräftig, er durchdringt die Erde in die Welt der Lebenden und wächst hoch hinaus. Der Stamm ist die Heimat von allerlei Geistern und anderen Wesenheiten und fleißige Spinnen bauen von dort ihre Netze die alles das ist verbinden.
Hoch trohnt des Baumes Krone, und sie ist von prächtiger Gestalt. Ein gewaltiger Adler hat hier sein Nest gebaut.
Ihre Äste umspannen und tragen das Gewölbe des mächtigen Vater Himmel und nur die höchsten Geister haben hier ihre Wohnstatt. Über seine Äste und Blätter leitet der Baum die Lebenskraft, die er an den Quellen an seinen Wurzeln aufgenommen hat, in den Himmel, von wo sie als lebensspendender Regen zur Erde zurück hinabfällt.
Doch aus der Kraft die der Baum aufnimmt und leitet, erwachsen auch seine eigenen Kinder.
Goldene Früchte hängen im Geäst, gleich Äpfeln oder Pfirsischen.
Wenn sie reif sind, fallen sie hinab zur Welt der Menschen und dort wo sie landen wird ein neuer Gott geboren...
 
 
 Zwiegespräch
Dann erhob [Vater] sein Stimme und sagte: "Ich stieß meinen Vater vom Thron des Himmels, wie er seinen Vater vor mir. So bestimme ich, dass mein Kinder nicht dort leben sollen, wo ich meinen Thron habe und sie keinen Platz unter den Himmlischen haben."

[Mutter]: "Ich bestimme, dass sie auf meiner Erde leben sollen und ihren Platz unter den Menschen haben."

[Vater]: "So sollen sie dort leben bis ans Ende aller Tage und niemals das Gewand der Menschen ablegen können, unveränderlich bis in alle Ewigkeit."

[Mutter]: "Dann sollen sie mit Weisheit erfüllt sein, damit sie bis zum Ende den Menschen helfen können, denen ich sie anvertraue."

[Vater]: "Ich lege diesen Fluch auf sie, mein Zorn soll in ihnen brennen und sie sollen sich bekämpfen, wo immer sie sich begegnen. Doch fruchtlos sollen all ihre Gefechte sein, da ihre Wunden heilen so schnell sie geschlagen sind und nichts kann ihnen dauerhaft das Leben nehmen."

[Mutter]: "Alles was von mir kommt, muss zu mir zurückkehren. So bestimme ich, dass wenn das Leben nicht dauerhaft von ihnen genommen werden kann, der Geist zu mir zurückkehre, um
aus meinem Schoß neu geboren zu werden, wenn sein lebendiger Leib zwischen Herz und Hirn zertrennt werde."

[Vater]: "Ich lege diesen Fluch auf sie, sie sollen sich gegenseitig verschlingen, wie mein Vater es mit meinen Brüdern tat, wenn ihr Geist bar der Festung des Fleisches ist."

[Mutter]: "Traurig stimmt mich was du verlangst, so fordere ich von dir, dass du darüber wachst, dass dies nie geschehe, an allen Orten die den Geistern heilig sind."

[Vater]: "So werde ich dies zum Gesetz machen und
für immer mit meinem Zorn darüber wachen."

Dann kamen sie überein, dass alles was gesagt worden war, so geschehen solle.

 

Ahriman

Ich bin Set! Ich bin Ahriman!

Ich bin alles, was deine Leute Teufel und Dämonen nennen.

Ich bin Zorn, ich bin die Dunkelheit!

Ich bringe Chaos und Furcht. Zweifel und Anarchie.

Ich existierte bevor die Zeit begann und ich werde existieren wenn die Zeit geendet hat.

Alles was für dich zählt ist, dass du mich nicht aufhalten kannst.

Ich bin dein Freund. Ich bin nicht dein Freund.

Ich bin der Mann, den du nicht töten kannst.

 

Bevor es die Erde, den Baum und den Himmel gab, existierte allein die ursprüngliche Dunkelheit. Ihr immerwährender Frieden wurde durch die Geburt des Lichts gestört, ihre Kinder vebrannten in seinem Glanz und stürzten auf die junge Welt hinab. Der Geist der ursprünglichen Dunkelheit schwor sich, seinen Frieden wiederherzustellen und Rache für seine Kinder zu nehmen, die - halb tot, halb lebendig - Schutz im Dunkel der Erde suchten. Angra Mainyu - böser Geist, oder kurz: "Ahriman" - ist nur einer der Namen, den Sterbliche diesem Wesen, dieser Macht, gegeben haben, doch dieser Name ist es, der den Unsterblichen im Gedächtnis ist, seit der erste von ihnen einen Fuß auf die Welt gesetzt hat. ER ist ihr ewiger Widersacher, seine lichtlose Schwärze ist nicht vergleichbar mit der immernoch sternenerhellten Dunkelheit der himmlischen Nacht. ER, Ahriman, ist das ewige Nichts, das vor der Zeit war und das nach der Zeit für immer sein wird.

 

Die Schlange

Die "Schlange" wird als dreiköpfiger Drache dargestellt. Jeder Kopf hat einen eigenen Namen und repräsentiert einen ihrer Teilaspekte: Der erste Kopf ist das "Biest des Krieges", ein Monster von besinnungslosem Zorn, das alles verschlingt, was sich ihm in den Weg stellt. Der zweite Kopf ist der "Schänder", ein intrigantes Wesen von Korruption und Verfall. Der "Seelenfresser" schließlich ist der dritte Kopf der Schlange, er ist der quälende Hunger der Gier, Lust und Unersättlichkeit.
Die Art der Beziehung zwischen Ahriman und der Schlange ist nicht sicher geklärt, die meisten betrachten Ahriman als den Herren und die Schlage als seinen "Kettenhund", doch einige andere Zweifeln an dieser Aufstellung.
 

Die Prophezeihung der Seherin sagt, dass der Letzte alle Köpfe der Schlange abschlagen wird, und sie damit endgültig tötet.

 

Lexikon

Barriere: [...]

 

Beobachter: Eine Organisation von Sterblichen, die sich zur Aufgabe gemacht haben die Unsterblichen zu beobachten, aber niemals in das Spiel einzugreifen.

 

Dunkles Quickening: Umgangssprachlich für eine Erneuerung, die die Persönlichkeit des Siegers stark zum Negativen oder gar Bösen verändert hat.


Erneuerung: Siehe Quickening, 2.

 

Erster Tod: Der Moment in dem das Quickening erwacht und ein neuer Unsterblicher "geboren" wird.

 

Gnosis: [...]

 

Harmonie: Die Fähigkeit eines Unsterblichen, sich in die Welt der Sterblichen einzufügen, sowie dem Zahn der Zeit zu trotzen.

 

Heiliger Boden: Jeglicher spiritueller Ort, an dem die Lebenskraft stark ist. Das Gesetz des Spiels verlangt, dass sich Unsterbliche niemals auf heiligem Boden duellieren dürfen. Die meisten halten sich daran, von denen die es nicht taten, gibt es danach keine glaubwürdigen Berichte mehr. Heiliger Boden kann alles sein, von christlichen Kirchen oder Shinto-Schreinen, über Friedhöfe aller Kulturen und Religionen heutiger und längst vergessener Völker, bis hin zu den heiligen Orten nichtmenschlicher, d.h. übernatürlicher Wesen, wie den Caerns der Werwölfen oder den "Kraftknoten" der Magi. Unsterbliche spüren sofort und automatisch wenn sie sich auf heiligem Boden befinden.

 
Lebenskraft: Andere Bezeichnung für Quickening, 1.
 

Lichtes Quickening: Umgangssprachlich für eine Erneuerung, die die Persönlichkeit des Siegers stark zum Positiven oder Guten verändert hat.

 

Negatives Energiefeld: Ausdrucksweise von Beobachtern und junger, moderner Unsterblicher für Zorn.

 

Positives Energiefeld: Ausdrucksweise von Beobachtern und junger, moderner Unsterblicher für Gnosis.

 

Preis, der: Die Belohnung, die der letzte verbleibende Unsterbliche auf Erden, nach der "großen Zusammenkunft" erhält. Von manchen als reine Legende abgetan, doch für die meisten Motivation genug, "das Spiel" bis zum bitteren Ende zu spielen.

 

Quickening, das: 1. Die "göttliche Urkraft", die Lebenskraft die die Welt durchfließt und in den Unsterblichen stark konzentriert ist. 2. Auch: Erneuerung, das Ereignis, wenn ein Unsterblicher nach einer Zusammenkunft die Kraft seines besiegten Gegners in sich aufnimmt.

 

Spiel, das: [...]

 

Zorn: [...]

 

Zusammenkunft, die: 1. Das Treffen zweier Unsterblicher zum Duell. 2. Die "Große Zusammenkunft" bezeichnet das Duell der beiden letzten verbleibenden Unsterblichen, in dem der Sieger den "Preis" gewinnt.