Zeitsprünge
Auf den ersten Blick mag es unlogisch erscheinen, dass bestimmte Eigenschaften über die Zeit reduziert werden. Warum sollte z.B. ein Unsterblicher mit einem Wert von 4 in Medizin um 1900 herum, im Jahr 2000 nicht noch genauso gut einen chirurgischen Eingriff durchführen können? Ein Erklärungsversuch hierfür sei folgender: Möchte der Unsterbliche im Jahr 1900 eine gefährliche Operation durchführen, liegt die Schwierigkeit dafür, aufgrund der medizinischen Möglichkeiten, mindestens bei 10, und trotz seines Fertigkeitswerts 4 ist der Eingriff mit kaum abwägbaren Risiken für den Patienten verbunden. 100 Jahre später stehen dem selben Unsterblichen ganz andere Mittel zur Verfügung (vorausgesetzt er arbeitet in einer gut ausgerüsteten Klinik), aber die Techniken die er erlernt hat, um den Körper zu öffnen, zu sterilisieren, etc., wirken inzwischen wahrscheinlich barbarisch. Wenn er sich also über hundert Jahre nicht mit Medizin beschäftigt hat, ist durch moderne Technik die Schwierigkeit des Eingriffs zwar vielleicht nur noch 8, aber durch veraltete Methoden das Risiko für den Patienten immer noch hoch - repräsentiert durch den verringerten Fertigkeitswert des Operierenden. Der Spielleiter sollte also immer die Zeit des Spielgeschehens im Blick haben, wenn er bestimmte Aufgaben verlangt, und dementsprechend Schwierigkeiten festlegen. Vor allem dann, wenn bestimmte Aufgaben über die Jahrhunderte wiederholt durchgeführt werden. Auch mit Schusswaffen 5 kann ein Unsterblicher im Jahr 1850 keine Laserkanone bauen, aber wer weiß welche Möglichkeiten ihm 2010 zur Verfügung stehen, solange er mit der Entwicklung der Waffentechnologie „up-to-date“ bleibt. |
Alle 100 Jahre sinken folgende Charaktereigenschaften um einen Punkt:
- Alle Attribute (Körper, Geist und soziale Umgangsformen müssen trainiert bleiben)
- Alle Fähigkeiten:
- Talente (Diese Fähigkeiten müssen geübt sein)
- Fertigkeiten (Techniken verändern sich, oder man „rostet ein“)
- Wissensgebiete (Wissen veraltet und muss aufgefrischt werden)
- Hintergründe, außer die besonders gekennzeichneten (Kontakte und Verbündete sterben, Ressourcen unterliegen Inflationen etc.)
- Harmonie (Mit jeder Generation die vorbeizieht, entfernt sich der Charakter von ihren Werten)
- Tugenden:
- Erkenntnis
- Motivation (Es ist schwierig eine Berechtigung für das eigene unendliche Leben zu finden, wenn andere sterben müssen)
- Willenskraft (Es ist ebenso schwierig, auf ewig den Willen zu solch einem unendlichen Leben zu haben)
Eine Eigenschaft kann niemals unter einen Punkt sinken; egal wie lange man etwas nicht mehr geübt hat, man verlernt es doch nie völlig.
Alle Eigenschaften können aufrechterhalten werden, für die Kosten gilt die selbe Tabelle für Freie-Bonuspunkte, die zur Charaktererschaffung verwendet wird. Übrig gebliebene Bonuspunkte können frei vergeben werden um Eigenschaften zu steigern, neue Fähigkeiten zu erlernen oder Hintergründe zu erwerben.
Ab dem 20. Jahrhundert müssen die Eigenschaften in jeder zweiten Generation, also alle 50 Jahre aufgefrischt werden, da die Geschwindigkeit gesellschaftlicher und technischer Entwicklungen sich in diesem Jahrhundert plötzlich rapide beschleunigt.
Zeitsprünge innerhalb einer Kampagne
Für sehr große Zeitsprünge innerhalb einer Kampagne empfielt es sich der Einfachheit halber, die Charaktere nach den Regeln für "Ältere Unsterbliche zu Spielbeginn" neu zu erschaffen. Unsterbliche erhalten automatisch die Vorteile "Alter" oder "Uralt", wenn sie über den entsprechenden Zeitraum gelebt haben.